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Misery Index: The Killing Gods (Review)

Artist:

Misery Index

Misery Index: The Killing Gods
Album:

The Killing Gods

Medium: CD
Stil:

Death/Grind

Label: Season of Mist
Spieldauer: 45:35
Erschienen: 23.05.2014
Website: [Link]

Setzte man bereits 2008 mit "Traitors" ein fettes Ausrufezeichen im Bereich der rabiaten Raserei, muss man die Amerikaner von MISERY INDEX spätestens zwei Jahre später mit “Heirs to Thievery” zur absoluten Speerspitze des Genres zählen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an Album Nummer fünf.

Überraschend gemächlich ertönen die ersten Klänge von "Urfaust", dem Intro zum fünfgliedrigen Song-Konstrukt "Faust", dessen Titel wahrlich anderes erwarten lässt. Gemächlich und melodisch ziehen mehrstimmige Gitarren ihre Kreise, bevor "The Calling" kurz Schwung holt, um dann in gewohnter Manier zuzuschlagen und seinem Namen alle Ehre zu machen. Direkt springt dem Hörer die unerbittlich treibende und donnernde Snare von Drummer Adam Jarvis ins Gesicht, die zunächst längst verdrängt geglaubte Erinnerungen an den völlig missratenen Sound des letzten Outputs "Reign Supreme" der Genre-Kollegen von DYING FETUS weckt. Ist dieser Schreck aber erst einmal verdaut, kann der Fokus wieder gen Songs gerichtet werden. Eine lohnenswerte Maßnahme, gilt es hier doch ganz klare Weiterentwicklungen zu konstatieren.

Über die individuellen technischen Fertigkeiten der Band muss wohl kein weiteres Wort verloren werden, bewegt man sich hier doch seit jeher auf konstant über jeden Zweifel erhobenem Niveau. Zusätzlich gestaltet sich das Songwriting des Baltimore-Quartetts abwechslungsreich wie nie. Stilsicher variiert man Tempi, wechselt rege zwischen Nackenbrecher-Grooves und halsbrecherischer Raserei, lockert das Ganze mit mal frickeligen, mal melodiebetonteren, aber stets atmosphärisch stimmigen, Soli auf und verliert sich dabei nicht in zielloser Prügelei. Exemplarisch kann hierfür das überragende "Conjuring the Cull" genannt werden. Ein absolut glasklarer Sound tut zudem sein Übriges, um einen rundum gereiften Eindruck zu vermitteln.

Bis zu dieser Einsicht benötigt es jedoch Geduld. Hätten direkt nach dem ersten Durchlauf von "The Killing Gods" die Impressionen zu Papier gebracht werden müssen, wären Enttäuschung und Bedauern die zentralen Elemente dieser Rezension, nicht zuletzt aufgrund des erwähnten Snare-Sounds, der dermaßen penetrant und unerbittlich die Aufmerksamkeit auf sich zieht und so vom Rest ablenkt wie ein quengeliges ADHS-Kind mit einer Überdosis Red Bull. Auch wenn sich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase der Gesamteindruck deutlich ins Positive wandelt, bleibt unterm Strich eine gewisse Eintönigkeit, die sich insbesondere im letzten Drittel einstellt. Hier hätte der ein oder andere überraschende Moment wie bspw. das waschecht SLAYER-Zitat in "Gallows Humor" durchaus nicht geschadet.

FAZIT: Nach etwas Einarbeitungszeit lässt sich auch Album Nummer fünf des amerikanischen Prügelkommandos die gewohnte Qualität attestieren, bei der Fans des Genres voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürften. Das Referenzwerk in Sachen Death/Grind bleibt in diesem Jahr jedoch das Metzel-Manifest von ABORTED.

Markus L. (Info) (Review 5439x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Urfaust
  • The Calling
  • The Oath
  • Conjuring the Cull
  • The Harrowing
  • The Killing Gods
  • Cross to Bear
  • Gallows Humor
  • The Weakener
  • Sentinels
  • Colony Collapse (feat. John Gallagher, DYING FETUS)
  • Heretics
  • Thieves of the New World Order [MINISTRY Cover Bonus Track]

Besetzung:

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